Besserer ÖPNV in der Oberpfalz: VGN und Landkreis Tirschenreuth starten mit neuem Nahverkehrsplan
Tirschenreuth/Nürnberg. Der Landkreis Tirschenreuth und der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg haben mit der Auftaktsitzung des interfraktionellen Arbeitskreises am 23. April die Arbeit am neuen Nahverkehrsplan für den Landkreis begonnen. Bei dem Termin stellte Fabian Müller, zuständiger Nahverkehrsplaner bei der Verbundgesellschaft, die rechtlichen Grundlagen und Inhalte eines solchen Plans vor und zeigte die Arbeits- und Beteiligungsprozesse. Anschließend wurden erste Zielvorstellungen erörtert. Tirschenreuth ist seit Januar 2024 neu im VGN und hat die Verbundgesellschaft damit beauftragt, die Erstellung des Nahverkehrsplans fachlich zu begleiten.
„Wir in der VGN GmbH stehen unseren Partnern – den bisherigen aber natürlich auch den neu dazugestoßenen – mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie ihren ÖPNV verbessern möchten. Mit sieben Nahverkehrsplanern sind wir fachlich sehr gut aufgestellt und können auf eine tiefgreifende Expertise und breite Erfahrungsbasis aus anderen Projekten zurückgreifen. Über alle vorgeschlagenen Maßnahmen entscheiden aber letztendlich die Aufgabenträger, also die Städte oder Landkreise vor Ort“, erklärt Jonas Hüsam, Teamleiter Nahverkehrsplanung beim VGN. „Uns ist es dabei sehr wichtig, dass alle politischen Parteien mitgenommen werden, daher laden wir Teilnehmende aus allen politischen Fraktionen ein. Wir freuen uns sehr, dass unser neuer Landkreis Tirschenreuth auf uns zugekommen ist.“
Über die VGN-Planungsabteilung
Insgesamt erstellt und aktualisiert die VGN GmbH mit sieben Nahverkehrsplanern für 21 Gebietskörperschaften in regelmäßigen Abständen die Nahverkehrspläne gemeinsam mit den Städten oder Landkreisen. Zudem ist die VGN GmbH verantwortlich für den regionalen Nahverkehrsplan, in dem grundlegende Leitlinien für den ÖPNV für alle VGN-Partner abgestimmt werden.
Was ist ein Nahverkehrsplan und wie entsteht er?
Der Nahverkehrsplan ist das zentrale Instrument eines Landkreises oder einer Stadt, um die vom Gesetz geforderte ausreichende Verkehrsbedienung für die Bevölkerung sicherzustellen. Er stellt die Grundlage für das ÖPNV-Angebot in einem bestimmten Gebiet dar. Die Erstellung eines Nahverkehrsplans dauert in der Regel ein bis zwei Jahre. Zunächst definieren die Beteiligten Ziele für den ÖPNV. Anschließend analysieren sie das bestehende Angebot, stellen Defizite fest und entwickeln darauf basierend Maßnahmen. Der Stadtrat oder Kreistag muss schließlich das erarbeitete Dokument verabschieden, damit die Planungen umgesetzt werden können.
Neben den Fraktionen des Stadtrats oder Kreistages werden auch die Verkehrsunternehmen im Landkreis, die Behindertenbeauftragten, Verbände der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Fahrgäste und Fahrgastverbände an der Erstellung des Nahverkehrsplans beteiligt. Die VGN GmbH begleitet und moderiert diesen Prozess, bringt Fachwissen und -daten ein und erstellt das Dokument.
Der Nahverkehrsplan hat zentrale Bedeutung unter anderem für die Festlegung der ausreichenden Verkehrsbedienung, die wirtschaftliche Verkehrsgestaltung, abgestimmte Tarife und Fahrpläne und den barrierefreien Ausbau der Haltestellen.