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Bezirksfischereibeirat: Von der Fischotter-Entnahme bis zum Kormoran-Problem


Bei der 43. Sitzung des Bezirksfischereibeirates für die Oberpfalz in Kleinsterz wurden aktuelle Themen besprochen / Landrat Roland Grillmeier äußert sich

Der gesamte Bezirksfischereibeirat kam in Kleinsterz bei Mitterteich zusammen © Dr. Thomas Ring, Bezirk Oberpfalz.

Regensburg/Kleinsterz.  Auf Einladung der Fachberatung für Fischerei fand kürzlich die 43. Sitzung des Bezirksfischereibeirates für die Oberpfalz in Kleinsterz (Landkreis Tirschenreuth) statt. Dabei wurde über aktuelle Anliegen und Probleme der Teichwirtschaft und Fischerei in der Oberpfalz gesprochen. Die Veranstaltung, die stets zwischen den großen Teichgebieten Waldnaabaue und Charlottenhofer Weihergebiet abgehalten wird, bietet die Gelegenheit, Themen sowohl in großer Runde zu besprechen als auch im persönlichen Gespräch zu erörtern.

In lockerer Atmosphäre wurde über manch „schwere Kost“ gesprochen wie Gebietsfestlegung für die Otterentnahme, PFAS-Monitoring (Per-polyfluorierte Alkylsubstanzen), Umgang mit Massenfängen von Neozoen im aquatischen Bereich, KULAP und VNP, Kormoranproblematik oder Verlandung von Fließgewässerabschnitten. Von Seiten der Politik informierte sich Landrat und Bezirksrat Roland Grillmeier über die aktuellen Entwicklungen:

„Die Teichwirtschaft hat in unserer Region eine lange Tradition und ist untrennbar mit Genuss und Kultur verbunden – etwa durch regionale Spezialitäten wie den Karpfentrunk. Organisationen wie die ARGE Fisch im Landkreis Tirschenreuth tragen maßgeblich dazu bei, diese Tradition zu stärken und in den Fokus zu rücken. Als Vorsitzender des Fischereibeirats der Oberpfalz und Vertreter des am stärksten vom Predatorenproblem betroffenen Landkreises setze ich mich seit Jahren für Lösungen ein. Unser Artenschutzprojekt, das den Einfluss des Fischotters untersucht, soll eine Grundlage für praktikable Maßnahmen wie z.B. Zaunbau und kontrollierte Entnahme schaffen. Ich habe gegenüber dem Umweltminister deutlich gemacht, dass wir jetzt zügig handeln müssen. Mit einem Pilotprojekt in der Oberpfalz wollen wir gemeinsam mit Umweltverbänden zeigen, dass Naturschutz und Teichwirtschaft im Einklang stehen können. Die Landkreise sind bereit, die notwendigen Verordnungen anzuwenden – nun ist das Umweltministerium gefordert, konkrete Ansätze zu liefern.“

Info:
Mitglieder des Bezirksfischereibeirats sind zum einen die fischereilichen Verbände wie ARGE Fisch, Fischerzeugerring, Teichgenossenschaft Oberpfalz, Landesfischereiverband und Verband der deutschen Binnenfischerei und Aquakultur sowie der Fischereiverband Oberpfalz. Aufgrund der vielen fachlichen Schnittmengen mit etlichen Behörden sind im Beirat auch das Amt für Landwirtschaft, die Wasserwirtschaftsämter sowie deren Pendant bei der Regierung der Oberpfalz vertreten. Auch die höhere Naturschutzbehörde der Regierung der Oberpfalz ist hierzu eingeladen. Als weitere Vertreter gehören dieser Gesprächsrunde das Veterinäramt und der Fischgesundheitsdienst sowie der Kormoranmanager und der Otterberater an.

Als dritte kommunale Ebene neben den Gemeinden und Landkreisen unterstützt der Bezirk Oberpfalz mit mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Menschen mit Behinderungen sowie Pflegebedürftige und engagiert sich in der Kultur- und Heimatpflege, in der Fischerei und Teichwirtschaft und im Umwelt- und Landschaftsschutz. Die rund 4.000 Beschäftigten der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo) sind an acht Standorten für die neurologische und psychiatrische Gesundheit der Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer im Einsatz.