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Eine gute Gesundheitsversorgung für die Menschen ist nach vorne gerichtet


Tirschenreuth. Landkreispolitiker quer durch alle Parteien haben verwundert die Berichterstattung über den Beschluss der Initiative Klinik Retten (IKR) zur Kenntnis genommen. Der Verzicht auf eine Klage gegen den Bescheid ist zu begrüßen. Dennoch bedürfen einige Aussagen der Richtigstellung.

Die IKR begründet ihre Nicht-Teilnahme an der Arbeitsgruppe des Landkreises damit, dass ihre Forderungen auf dem Tisch lägen. Im Wesentlichen ist das der Erhalt des Krankenhauses Tirschenreuth wie vor der Strukturänderung Anfang des Jahres.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach möchte die stationären Leistungen konzentrieren und sieht eine Chance für viele kleine Krankenhäuser auf dem Land in ambulanten Zentren. Dieser Ansatz findet mittlerweile breite Akzeptanz, da die Ambulantisierung in Deutschland in den nächsten Jahren enorm ausgebaut wird. „Wir müssen hier vorankommen und das Thema nicht verschlafen, um unsere Einrichtungen zukunftsfähig zu halten,“ erklärt Landrat Roland Grillmeier.

„Die Schuld der Kommunalpolitik zuzuschieben, verdreht die Tatsachen“, so Grillmeier weiter. „Die Gesetze und die Finanzierung der Gesundheitsversorgung liegen in der Hand des Bundes und des Freistaats Bayern. Die Kommunen haben viele Jahre die Lücken gefüllt und können nicht mehr. 70 % der Kliniken sind unterfinanziert und jeder Träger bereitet sich auf die Reform vor.“

Um noch mehr konstruktive und kreative Lösungen zu erarbeiten, tagt am 24. Juli erstmals eine Arbeitsgruppe, die neben Ärzten, Pflegepersonal, Rettungs- und Pflegediensten viele Vertreter aus dem Gesundheitssektor im Landkreis zusammenbringt. Diese Arbeitsgruppe plant auch die Einrichtung eines Telefons für Fragen und Sorgen, um über die notwendigen Veränderungen zu informieren. „Wir müssen zugeben, dass diese Veränderungen den Menschen Angst machen. Niemand verändert Einrichtungen gerne, aber wir müssen uns dem stellen“, betont Grillmeier.

Der Freistaat soll diese Maßnahmen fördern. Ein 100-Millionen-Euro-Programm liegt bereits auf dem Tisch, das die Umstrukturierung begleiten soll. „Wir wollen diese Unterstützung nutzen“, sagt der Landrat. „Jeder, der hier mitwirken will, ist dazu herzlich eingeladen. Sich nur dagegen zu stellen und zu sagen, es muss alles so bleiben, wie es ist, wird nirgends gelingen, und kein Landkreis kann dies allein aufhalten. Es geht um regionale Kooperationen, die wir mit Weiden und Marktredwitz weitersuchen werden, und alle sind dazu bereit.“

Am runden Tisch wollen wir zukunftsfähige Ideen für die bestmögliche Gesundheitsversorgung entwickeln und umsetzen. Nur wenn alle mitwirken, können wir die Situation verbessern. Ein Positivbeispiel ist die Möglichkeit des Rettungsdienstes, zu bestimmten Zeiten die Notfallambulanz Tirschenreuth wieder anzufahren. „Wir suchen weitere Ansätze und deshalb ist es so wichtig, dass alle Träger der Gesundheitsversorgung mitwirken“, erklärt Grillmeier. „Mit rückwärtsgewandten Forderungen kommen wir nicht weiter, und eine Lauterbach-Reform, die seit über einem Jahr auf Eis liegt, bringt auch nichts. Deshalb sind so viele Krankenhäuser und Träger am Limit und müssen handeln. Auch die IKR erkennt auf ihrer Internetseite an, dass die Versorgung nur im Verbund mit der KNO gelingt.“

 

Diese Pressemeldung ist eine Reaktion auf den am 11.07. im Oberpfalznetz erschienen Plus-Artikel "Initiative Klinik retten zieht Konsequenzen aus der Ablehnung des Bürgerbescheids im Landkreis Tirschenreuth" 

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