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Erste Ergebnisse des Strukturgutachtens zur Gesundheitsversorgung im Landkreis Tirschenreuth vorgestellt


Die Analyse zeigt: Ohne neue Konzepte drohen Engpässe in der Gesundheitsversorgung. Experten präsentierten in der AG Gesundheit erste Lösungsansätze

(Tirschenreuth) Die dritte Sitzung der Arbeitsgruppe Gesundheit im Landkreis Tirschenreuth stand ganz im Zeichen der Zukunft der regionalen Gesundheitsversorgung. Im Großen Sitzungssaal des Landratsamts präsentierten Experten die ersten Zwischenergebnisse des Strukturgutachtens, das die Gesundheitsversorgung im Landkreis umfassend analysiert.

Das Gutachten, das von der WMC HEALTHCARE GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Institut für Krankenhaus-Organisation und -Betriebsführung (BIK) erstellt wird, beleuchtet wesentliche Handlungsfelder wie die ambulante und stationäre Versorgung, Notfallversorgung, Prävention, Rehabilitation sowie Pflege- und Therapiemöglichkeiten.

Dr. Arne Berndt und Saskia Cerny von der WMC HEALTHCARE GmbH sowie Melanie Feldmann von der BIK GmbH stellten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die bisherigen Analyseergebnisse vor. Im Fokus der Diskussion standen insbesondere die Herausforderungen des demografischen Wandels, die Notwendigkeit neuer Versorgungsmodelle sowie die Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Zentrale Handlungsfelder identifiziert

  • Ambulante Versorgung: Die Analyse zeigt, dass der Landkreis Tirschenreuth im Vergleich zu anderen Regionen Bayerns eine leicht unterdurchschnittliche Arztdichte aufweist. Während die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung derzeit in den meisten Bereichen keine akute Unterversorgung feststellt, drohen bis 2030 durch Renteneintritte Engpässe, insbesondere im Bereich der Hausärzte, aber auch wesentlicher Facharztgruppen. Neue Anreize zur Niederlassung sowie innovative Versorgungsmodelle werden daher als essenziell erachtet.
  • Stationären Versorgung: Auch hier sind Anpassungen notwendig. Während der Bedarf aufgrund der demografischen Entwicklung steigen wird, führt die zunehmende Ambulantisierung zu einer Verlagerung vieler Leistungen in den niedergelassenen Bereich. Dies erfordert eine stärkere sektorenübergreifende Zusammenarbeit und neue Versorgungskonzepte.
  • Notfallversorgung: Die Notfallversorgung im Landkreis erfüllt die geforderten zeitlichen Richtlinien. Dennoch wurden in der Analyse Potenziale zur Verbesserung identifiziert, unter anderem durch die Integration telemedizinischer Lösungen und eine stärkere Einbindung der niedergelassenen Ärzte in Notfallstrukturen.
  • Pflege: Auch in der Pflege ist eine wachsende Herausforderung zu bewältigen: Bis 2050 wird die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis um voraussichtlich 27 Prozent steigen. Während derzeit ausreichend Pflegeplätze vorhanden sind, bedarf es innovativer Modelle, um den steigenden Bedarf langfristig zu decken.

Landrat Grillmeier: „Wir müssen jetzt handeln!“

Landrat Roland Grillmeier betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Gutachtens als Grundlage für zukünftige Entscheidungen: „Die ersten Ergebnisse zeigen deutlich, dass wir jetzt handeln müssen, um die Gesundheitsversorgung für die Menschen im Landkreis Tirschenreuth nachhaltig zu sichern. Wir haben uns Gott sei Dank rechtzeitig auf den Weg gemacht! Die Herausforderungen sind groß, aber durch gezielte Maßnahmen, innovative Lösungen und eine enge Zusammenarbeit aller Akteure können wir eine zukunftssichere Versorgung gewährleisten.“

Die Veranstaltung wurde von einer engagierten Diskussion begleitet, an der unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Politik, des Gesundheitsamts, der Krankenkassen, Rettungsdienste, Pflegeeinrichtungen sowie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte teilnahmen. Die Ergebnisse des Strukturgutachtens werden in den kommenden Monaten weiter vertieft und konkretisiert, bevor abschließende Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Dabei waren sich die Beteiligten einig: Ein wesentlicher Fokus sollte auch im Zuge der fortschreitenden Ambulantisierung der Medizin in der nächsten Zeit auf die Stärkung des ambulanten Sektors gelegt werden. Zudem spielt auch die Ausrichtung auf die demografische Entwicklung, d.h. eine stärkere Konzeption der Versorgung auf die Bedürfnisse der alternden Bevölkerung, eine zentrale Rolle in der Gestaltung der Gesundheitsversorgung.