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Landkreis Tirschenreuth führt reformierte Schuleingangsuntersuchung ein


Tirschenreuth. Zur Verbesserung der Chancengleichheit zu Schulbeginn führt der Landkreis Tirschenreuth die reformierte Schuleingangsuntersuchung (rSEU) ein. Ab Juli 2024 wird die Untersuchung ein Jahr früher durchgeführt, um Entwicklungsverzögerungen oder körperliche Einschränkungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Fördermaßnahmen zu ermöglichen.

 Warum wurde die Schuleingangsuntersuchung reformiert?

In den letzten Jahren haben sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur frühkindlichen Entwicklung erheblich weiterentwickelt. Es geht weniger darum, ob ein Kind „schulfähig“ ist, sondern vielmehr darum, ob es Unterstützung für den erfolgreichen Übergang vom Kindergarten in die Schule benötigt. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt, dem „Gesundheits- und Entwicklungsscreening im Kindergartenalter“ (GESiK), beschloss der Bayerische Ministerrat im Juli 2018 die flächendeckende Einführung der überarbeiteten Schuleingangsuntersuchung.

Was wurde bei der Schuleingangsuntersuchung reformiert?

Bisher fand die Schuleingangsuntersuchung in Bayern zwischen 12 und 3 Monaten vor Schulbeginn statt. Dies reichte oft nicht aus, um Entwicklungsrückstände rechtzeitig auszugleichen. Besonders kritisch sind Störungen des Sehens oder Hörens, die in der frühen Kindheit behandelt werden sollten. Lesen, Schreiben und Rechnen sind zentrale Fähigkeiten, und etwa jedes achte Schulkind in Deutschland hat Schwierigkeiten in diesen Bereichen.

Die reformierte Schuleingangsuntersuchung umfasst zwei wesentliche Neuerungen:

  1. Erweiterung des Untersuchungsspektrums: Zusätzlich zu den bisherigen Untersuchungen werden nun auch Rechenvorläuferfähigkeiten und die visuelle Wahrnehmung überprüft.
  2. Vorverlegung des Untersuchungstermins: Die Untersuchung findet nun ein Jahr früher statt, wenn die Kinder zwischen 4 und 5 Jahre alt sind. Der Einschulungszeitpunkt bleibt unverändert.

Ziel der reformierten Schuleingangsuntersuchung

Das Ziel der rSEU ist es, frühzeitig Entwicklungsverzögerungen oder körperliche Einschränkungen zu erkennen, um gezielte Fördermaßnahmen anzuregen. Bei auffälligen Befunden können betroffene Kinder und Familien länger vor Schuleintritt Unterstützung erhalten, was den Start ins Schulleben erleichtert. Es geht darum, Hilfen zu mobilisieren und nicht darum, eine Prüfung zu bestehen.

Weitere Informationen

Ab Juni 2024 werden die ersten Kinder des Landkreises Tirschenreuth, die zwischen dem 1. Oktober 2018 und dem 30. September 2019 geboren sind, zur reformierten Schuleingangsuntersuchung eingeladen. Die Eltern erhalten rechtzeitig ein Anschreiben vom Gesundheitsamt mit Informationen und Angaben zur Online-Terminvergabe. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Gesundheitsamt Tirschenreuth.