Rekordförderungen für den Naturschutz im Landkreis Tirschenreuth
Tirschenreuth. „Dieses Jahr war der Vertragsnaturschutz beliebter denn je. Das leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Artenschutz in unserer Heimat“, betont Cornelia Straubinger, Biodiversitätsberaterin der unteren Naturschutzbehörde. Gefördert werden Flächen mit wertvollen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, die vorab gemeldet werden müssen. Besonders gefragt sind Maßnahmen wie späte Mahd auf Feuchtwiesen, der Erhalt von Streuobstbäumen oder die naturnahe Teichbewirtschaftung. Die Fördermittel von Land, Bund und EU werden über fünf Jahre ausgezahlt und sichern Landwirten eine verlässliche Unterstützung für eine umweltgerechte Bewirtschaftung.
Neben dem VNP tragen auch weitere Programme zur Förderung der Biodiversität bei. Über die Landschafts- und Naturparkrichtlinien (LNPR) wurden zahlreiche Projekte unterstützt, darunter Biotoppflegemaßnahmen, Heckenpflanzungen und der Schutz seltener Pflanzenarten. Privatpersonen engagieren sich ebenso: In Wondreb wurden insektenfreundliche Hochstauden gepflegt, im Rosaller Wald seltene Flachbärlappe erhalten und in Hohenhard neue Hecken gepflanzt. Solche Maßnahmen steigern nicht nur die Artenvielfalt, sondern verbessern auch natürliche Prozesse wie die Wasserrückhaltung oder die Kohlenstoffspeicherung.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Bekämpfung invasiver Arten. Der Riesen-Bärenklau, der gefährliche Hautreaktionen verursachen kann, wird seit fünf Jahren erfolgreich eingedämmt. „2024 war erneut arbeitsintensiv, aber die Bestände gehen deutlich zurück“, berichtet Dr. Hartmut Bombosch, der die Maßnahme koordiniert. Besonders an frequentierten Orten wie Parkplätzen ist eine konsequente Entfernung entscheidend. Wer Vorkommen beobachtet, kann diese der unteren Naturschutzbehörde melden.
Auch das Großprojekt „Wilde Weide Waldnaabaue“, gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfonds, geht in die nächste Runde. Inzwischen grasen neben Rotem Höhenvieh auch Wasserbüffel auf der extensiven Ganzjahresweide – ein beeindruckendes Beispiel für nachhaltige Landschaftspflege, das sich bei einem Besuch bestaunen lässt.
Bürgerinnen und Bürger können sich aktiv für den Naturschutz engagieren: Die Biodiversitätsberatung der unteren Naturschutzbehörde informiert über Fördermöglichkeiten, und ehrenamtliche Berater wie Naturschutzwächter, Hornissenberater oder Biberberater stehen mit Rat und Tat zur Seite. Wer Interesse hat, sich selbst einzubringen, kann sich direkt bei der Behörde melden.