Touristische Zahlen 2024
Genauso viele Gäste, aber kürzere Aufenthalte: wie andere ländliche Regionen auch muss der Oberpfälzer Wald 2024 einen Dämpfer bei den Übernachtungszahlen hinnehmen. Gut 1,1 Mio. Übernachtungen konnten die Unterkünfte in der Region im vergangenen Jahr verbuchen – und damit 4,2 % weniger als noch 2023. Die Anzahl der Ankünfte blieb dagegen stabil: rund 412.300 Gäste reisten an. Die gesunkenen Übernachtungszahlen erklären sich daher aus der Verweildauer. Mit im Durchschnitt 2,7 Tagen liegt diese nun wieder auf dem Vor-Corona-Niveau, während sie in den Pandemiejahren teils bis zu 3,2 Tage betrug. Es waren also faktisch 2024 wieder genauso viele Urlauber im Oberpfälzer Wald wie im Vorjahr – aber sie blieben nicht mehr ganz so lange.
Städtetourismus boomt
Wenn man auf die Mitgliedsregionen der Tourismusgemeinschaft blickt, sticht die Stadt Weiden i.d.OPf. positiv hervor. Mit plus 0,4 % Übernachtungen und 14,1 % mehr Ankünften weist sie im Gegensatz zum Umland sogar ein Plus auf – und kann damit vom Trend zum Städtetourismus profitieren. „Blickt man auf die Zahlen aller Regionen in Bayern, sind es vor allem die Großstädte wie München und der Großraum Nürnberg, die zu der neuerlichen Rekordmeldung von über 100 Mio. Übernachtungen führen“, erklärt Alexandra Beier, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft.
Anzahl der Betriebe und Betten bestimmt die Entwicklung
In den Landkreisen des Oberpfälzer Waldes ist der Zusammenhang zwischen der Zahl der geöffneten Betriebe und der Entwicklung der Übernachtungen auffallend. Während der Landkreis Schwandorf mit einer stabilen Zahl von 83 Beherbergungsbetrieben (2 Betriebe weniger als 2019, bei einem Plus von 3,9 % an angebotenen Betten) sich auch bei den Übernachtungswerten relativ stabil hält (-1,2 % zum Vorjahr), trifft es die Landkreise Tirschenreuth (- 8,2 % Übernachtungen) und Neustadt an der Waldnaab (-4,4 %) härter. Dies erklärt sich durch einen deutlichen Rückgang der Unterkunftsangebote: im Landkreis Tirschenreuth gab es 2024 17 % weniger Betriebe und 15 % weniger Betten als noch 2019; im Kreis Neustadt ging die Betriebszahl um 7 % und die angebotenen Betten um 4,8 % zurück.
Trends und Erfolgsfaktoren
Dennoch gibt es mit Blick auf die Entwicklung der Tourismuszahlen auch positive Nachrichten. „Wenn man sich die Auslastung der Betriebe ansieht, halten wir uns mittlerweile stabil bei über 30 % - das sah vor zehn Jahren noch anders aus“, geht Geschäftsführerin Alexandra Beier in die Tiefe der Daten. Ungebrochen ist auch der Trend zur Onlinebuchung. Die Betriebe im Oberpfälzer Wald, die über das Tool des Tourismusverbandes Ostbayern online buchbar sind, haben 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 7 % beim Buchungsumsatz hingelegt.
Mit Blick auf das bevorstehende Tourismusjahr wird das Umfeld für die Beherbergungsbetriebe angesichts der sich weiter eintrübenden Wirtschaftslage nicht unbedingt einfacher. Glaubt man der ReiseAnalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (vorgestellt anlässlich der Urlaubsmesse CMT im Januar in Stuttgart), haben 20% der Deutschen Zweifel, ob sie sich in diesem Jahr eine Urlaubsreise leisten können. Dem gegenüber stehen aber immer noch 59%, die auf jeden Fall reisen wollen. Auf der Stuttgarter Messe waren die Infos des Oberpfälzer Waldes auch sehr gut nachgefragt – mit den Trendthemen Radurlaub, Camping und Familienferien kam die Region zumindest bei den Messebesuchern bestens an.