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Landkreis bekommt eines von vier neuen Technologietransferzentren in Bayern


Große Freude in im Landkreis Tirschenreuth. Kemnath bekommt eines von vier neuen Technologietransferzentren in Bayern. Unter Federführung der TH Deggendorf in Kooperation mit der OTH Amberg-Weiden widmet sich das TTZ-Innovations-Ökosystem Kemnath“ vor allem Gründungsaktivitäten und dem Thema Entrepreneurship und wird Gründer sogar ins Silicon Valley führen. 

Wissenschaftsminister Markus Blume (Dritter v.l.) überreicht Roman Schäffler (Mitte) die Urkunde. (außerdem von links) Prof. Dr. Christiane Hellbach, Tobias Reiß , OTH-Präsident Professor Clemens Bulitta, Landrat Roland Grillmeier, Zweiter Bürgermeister Hermann Schraml und Dritte Bürgermeisterin Jutta Deiml © Stadt Kemnath

Die Technologietransferzentren (TTZ) sind Teil der erfolgreichen Technologie-Offensive „Hightech Transfer Bayern“ im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA). Die TTZ bilden einen Markenkern bayerischer Transfer- und Innovationspolitik und stellen auch national ein Alleinstellungsmerkmal dar. Transfer und konkrete anwendungsbezogene Forschung sowie Entwicklung und damit der Wissens- und Technologietransfer aus den Hochschulen in die Wirtschaft sind Garanten für die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft Bayerns und wichtige Voraussetzung für die Sicherung der Spitzenstellung des Freistaats als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Deshalb führt die Staatsregierung diese Erfolgsgeschichte weiter fort und richtet im Jahr 2024 vier neue TTZ ein. Insgesamt investiert der Freistaat dafür rund 25 Millionen Euro an Anschubfinanzierung. Mit den sechs Standorten, die in den Jahren 2024 und 2025 entstehen, wird es in Bayern dann insgesamt 52 TTZ geben, bereits jetzt nahezu flächendeckend in jedem Landkreis.  

MdL Tobias Reiß erläutert: „Die Einrichtung eines Technologietransferzentrums in Kemnath bringt einen großen Schub für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Region. Neugründungen werden durch die Strukturen des TTZ professionell dabei unterstützt, ihre zukunftsweisenden Ideen zur Umsetzung zu bringen. Mit der Ansiedelung der TTZs in der Fläche hebt die Staatsregierung zudem hervor, dass sich die Innovationskraft der bayerischen Technologieunternehmen nicht nur in großen Städte wie München oder Nürnberg sammelt, sondern in ganz Bayern zu finden ist und entsprechend gefördert wird.“ 

Bürgermeister Roman Schäffler verbindet mit der Ansiedlung des TTZ „einen weiteren Schritt zur Stärkung und Weiterentwicklung des in den vergangenen Jahren zunehmend gewachsenen Wirtschaftsstandorts Kemnath, der auch über Kemnath hinaus weit in die Region hineinwirkt. Der Vergleich des TTZ in einer lokalen Tageszeitung mit einer Keimzelle beschreibt meiner Ansicht nach sehr zutreffend dessen Funktion als Ausgangspunkt und Beginn von jeglichem Neuen“. In der weitergehenden Betrachtung ist die herausgestellte Bedeutung des TTZ darin zu sehen, dass erarbeitetes und erforschtes Wissen, Erfindergeist und Technologie von der Hochschule in die Wirtschaft überführt wird und damit letztlich auch auf vielfältige Weise zur Anwendung in der Praxis kommt.   TTZ sind einzigartige wissenschaftsgestützte Innovationstreiber in der Region, mit der Region, für die Region. Die Hochschulen werden so zu „Denkfabriken“ und Entwicklungspartnern der Unternehmen vor Ort – und die Kommunen unterstützen bei der Unterbringung. 

Was macht das TTZ?  
Das TTZ soll die Verbindung schaffen zwischen dem Wissen und den innovativen Technologien, die in den Hochschulen (TH Deggendorf und OTH Amberg-Weiden) entwickelt werden und der freien Wirtschaft, insbesondere im ländlichen Raum. Dieser sogenannte Wissens- bzw. Technologietransfer soll über innovative Unternehmensgründungen aus den Hochschulen heraus nach außen getragen werden. Das TTZ begleitet diese Gründungen auf verschiedenen Ebenen, unterstützt die Platzierung auf dem Markt und stellt den Kontakt zur lokalen Wirtschaft her. Dadurch gelangt das Wissen aus den Hochschulen zur konkreten Anwendung.  

Was ist die Zielsetzung? 
Ziel des Programmes ist es, die bayerische Wirtschaft auf dem Weltmarkt dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten bzw. die Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen.  

Wie profitiert die Region? 
Von den neu zu schaffenden Strukturen profitieren nicht nur die Gründer selbst, sondern auch die Unternehmen vor Ort, insbesondere der Mittelstand, weil ein direkter und niedrigschwelliger Zugang zu neuen Erkenntnissen und Technologien sowie neue Austauschmöglichkeiten entstehen. Durch das TTZ wird der Standort Kemnath als wirtschaftliches Zentrum der Region gestärkt und die Weiterentwicklung der Nordoberpfalz als eine der wachstumsstärksten Regionen Deutschlands gefördert und gesichert. Außerdem werden beste Voraussetzungen für die berufliche Platzierung hochqualifizierter Fachkräfte geschaffen.  

Die beiden Hochschulen, die Technische Hochschule Deggendorf und die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden haben in den Bereichen Gründungsförderung und Skalierung seit Jahren jeweils ihre Stärken in der Unterstützung von StartUps ausgebaut und werden diese Erfahrungen mit dem TTZ in Kemnath und der Region weiterentwickeln und ausbauen. Kemnath eignet sich als Standort für ein TTZ mit dem Fokus auf ein innovatives Gründungs-Ökosystem optimal. Der Ort hat gezeigt, dass er in der Lage ist, innovative Unternehmen anzuziehen und eine dynamische Wirtschaftsregion zu schaffen. Nun strebt die Stadt zusammen mit den beiden Technischen Hochschulen an, eine noch engere Verbindung herzustellen und ein umfassendes Innovations- und Gründerökosystem zu entwickeln. 

Ziel der TH Deggendorf ist es dabei, ein erfolgreich unternehmerisch validiertes und wissenschaftlich fundiertes Transferprogramm und Ökosystem (das Bayrische Innovations- und Transformationszentrum BITZ der Technischen Hochschule Deggendorf) in der Region Kemnath / Tirschenreuth zu etablieren und weiterzuentwickeln, zur Schaffung, Stärkung und Erweiterung einer neuen regionalen Gründer- und Skalierungskultur im Freistaat Bayern. Kernbestandteil dieser Arbeit ist das Silicon Valley Program (SVP) des Bayerischen Innovations- und Transformations-Zentrums Oberschneiding (BITZ). Anders als viele andere Programme begleitet und steuert das SVP Venture Teams in einem wissenschaftlich fundierten, konstanten und mentorierten Prozess über mindestens neun Monate. Während dieses Prozesses kann die Invention mit einer qualifizierten Markteintritts- und Entwicklungsstrategie (oft verbunden mit einer weiteren Produktentwicklung), einem relevanten und höchstkarätigen Ökosystem aus qualifizierten Mentoren und Experten, potenziellen Kunden, Entwicklungspartnern und Investoren zugeführt werden. Das Programm endet mit einem Aufenthalt im Silicon Valley in den USA wo die Teilnehmer wertvolle Kontakte zu Unternehmen und Investoren knüpfen können. Die TH Deggendorf arbeitet dabei eng mit der Santa Clara University zusammen.  

Landrat Roland Grillmeier blickt mit viel Optimismus in die Zukunft: „Das ist eine großartige Nachricht für Kemnath und den gesamten Landkreis Tirschenreuth. Seit Jahren begleiten und unterstützen ich und der Landkreise diese Idee bereits. Unsere lokale Wirtschaft wird von den Möglichkeiten enorm profitieren und auch die Zusammenarbeit mit den Hochschulen wird der gesamten Region sehr guttun.“   

Aufbauend auf den an der OTH Amberg-Weiden vorhandenen vielfältigen Unterstützungsangeboten für Unternehmensgründungen wie die Digitale Gründerinitiative Oberpfalz (DGO) oder der Gründungs-Hub Ostbayern (O/HUB) in Form der Sensibilisierung, Information, Beratung und dem Coaching von Existenzgründungen bis hin zu Angeboten in Lehre und Studium sowie von rund 1.100 qm an Gründungsflächen in Amberg und Weiden hat die Hochschule das Konzept „StartUp-Inkubator Kemnath“ entwickelt, das eine ideale komplementäre Ergänzung zu den Aktivitäten der TH Deggendorf in Kemnath darstellt. Das Konzept „StartUp-Inkubator Kemnath“ der OTH Amberg-Weiden beinhaltet in Kemnath folgende Bausteine: 

1. Identifizieren – Gründungsscouting 
2. Aktivieren – Gründungssensibilisierung 
3. Qualifizieren – Gründungslehre 
4. Motivieren – Dynamisierte Gründungsberatung 
5. Vernetzen – Gründungspartnerschaften 
6. Internationalisieren – Gründung international 

Somit ergänzen sich die Schwerpunkte der beiden Hochschulen im Bereich der Gründungsförderung in hervorragender Weise. Damit ergibt sich ein breites Spektrum möglicher Synergien. Durch die Kooperation der beiden Hochschulen im TTZ Kemnath wird eine bilaterale Synergie in Forschung, Entwicklung und Transfer im Gründungsgeschehen in Kooperation mit der Stadt Kemnath und dem Landkreis Tirschenreuth erreicht, bezogen auf die Themen Gründungsförderung, -entwicklung und -skalierung vor Ort. Insgesamt entstehen im TTZ Kemnath in den nächsten fünf Jahren mehrere Professuren und bis zu zehn Stellen für Mitarbeitende. Das TTZ soll perspektivisch in der ehemaligen Realschule Kemnath nach dem Bezug des Realschul-Neubaus angesiedelt werden.