„Lebendige Ortsmitten, Mehrfachnutzungen und Flächeneffizienz“
Tirschenreuth/Regensburg. „Lebendige Ortsmitten, Mehrfachnutzungen und Flächeneffizienz“ – unter diesem Motto stand eine spannende Busexkursion. Organisiert wurde sie vom Flächensparmanagement der Regierung der Oberpfalz und dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz. Die Reise fand im Rahmen des Monats des Flächensparens statt und führte zu interessanten Projekten in Stadt und Landkreis Tirschenreuth. Etwa 50 Teilnehmer waren dabei, darunter Bürgermeister, Stadtplaner, Architekten, Bauingenieure und Vertreter der Bauverwaltungen. Sie sahen erfolgreiche Beispiele, wie man alte Gebäude neu nutzen und brachliegende Flächen wiederbeleben kann. Die Veranstaltung zeigte, wie durch gute Planung und nachhaltige Ideen lebendige und zukunftsfähige Ortsmitten entstehen können.
Regierungspräsident Walter Jonas begrüßte die Teilnehmer in Tirschenreuth im Innenhof des neuen Rathauses II und betonte die Bedeutung solcher Projekte: „Die Exkursion zeigt eindrucksvoll, wie durch innovative Konzepte und Engagement aus Leerständen lebendige und multifunktionale Räume entstehen können, die das Ortsbild und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.“
Dem stimmte auch Landrat Roland Grillmeier zu, der vor Ort von Dr. Alfred Scheidler vertreten wurde: "Wir sind stolz auf unsere engagierten Städte und Gemeinden! Sie sind diejenigen, die in den letzten 20 Jahren den Landkreis und die Entwicklung der Region enorm vorangebracht haben. Die staatlichen Mittel wurden gezielt und mit großen Engagement eingesetzt, inzwischen gibt es eigentlich in jeder Gemeinde und Stadt Vorzeigeprojekte. Deshalb war auch die heutige Exkursion im Landkreis Tirschenreuth genau am richtigen Platz." Dr. Scheidler ergänzte: "„Wie wichtig etwa die Wiederbelebung von Brachflächen für die Entwicklung einer Stadt ist, kann man besonders gut am Fischhofpark in Tirschenreuth sehen. Aus einer jahrzehntelangen gewerblichen Brache entstand hier Dank der Gartenschau 'Natur in der Stadt' 2013 ein zentrumsnahes Naherholungsgebiet, das sehr gut von der Bevölkerung angenommen wird und auch auswärtige Besucher anzieht.“
Kurt Hillinger, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, ergänzte mit Blick auf die dörflichen Projekte der Exkursion: „So unterschiedlich die Projekte sind, so ist jedes einzelne ein Paradebeispiel für die Revitalisierung von Ortskernen und die Reduzierung des Flächenverbrauchs. Innenentwicklung ist essenziell für die Attraktivität und Vitalität der Dörfer. Ideell und finanziell unterstützt unser Amt rund 70 solcher Vorhaben.“
Beim Stadtrundgang durch Tirschenreuth wurde das neue Rathaus II besichtigt, das lange leer stand und jetzt ein schmuckes Servicezentrum ist. Die Exkursion führte weiter zum Haus St. Elisabeth (Seniorenwohnen in der Altstadt), zur Fronfeste (eine alte Burg, die jetzt ein digitaler Bildungsort ist), zur im Bau befindlichen Kletterhalle im ehemaligen Sudhaus, zum Fischhofpark (eine ehemalige Brachfläche) und zum Maximilianquartier (Wohnen und Gewerbe im Zentrum). Peter Gold, der 2. Bürgermeister von Tirschenreuth, Andreas Ockl, Stadtbaumeister von Tirschenreuth, Architekt Peter Brückner und Regina Harrer vom Sachgebiet Städtebau der Regierung der Oberpfalz stellten die verschiedenen Nutzungen und die positive Entwicklung der besichtigten Projekte vor.
Die Tour ging weiter zum ehemaligen Badehaus Maiersreuth, das jetzt eine Kunst- und Kulturstätte ist. Diese Anlage wird heute als Bühne, Atelier, Tanzfläche, Kunst- und Konzertraum genutzt. Die letzte Station war der lange leerstehende Mühlenhof im Ortskern von Mähring, das heute, nach umfangreicher Sanierung, Ferienwohnungen beherbergt. Der alte Stadl wurde zum Eventstadl umgebaut, außerdem gibt es jetzt einen Mühlenladen und ein Café. In Planung sind weiter als nächste Schritte das Gasthaus „Mahlwerk“, die Mitmachbrauerei „Malzwerk“ und ein Abenteuerspielplatz.
Die Veranstaltung zeigte die vielen Möglichkeiten, wie man leerstehende Gebäude und Brachflächen wiederbeleben kann, die sowohl wirtschaftlich als auch kulturell wertvoll sind. Die Teilnehmer bekamen viele Ideen, wie sie ähnliche Projekte in ihren Gemeinden umsetzen können.